Bereits 1855 wurden auf Geheiß Großherzog Carl Alexanders von Sachsen-Weimar-Eisenach die ersten bekannten Lichtbilder der Wartburg angefertigt, um den Stand der Wiederherstellung der Burg für die Nachwelt festzuhalten.

Jene bis zu 165 Jahre alten Aufnahmen bilden den Auftakt dieses Begleitbandes zur gleichnamigen Sonderausstellung auf der Wartburg vom 4. Mai bis 31. Oktober 2019. Präsentiert werden zahlreiche kaum bekannte Kleinodien aus den ersten 60 Jahren Wartburgfotografie. Aber nicht nur Aufnahmen der teilweise nicht mehr vorhandenen Architektur und Ausstattung der altehrwürdigen Burg sind zu sehen, sondern auch Fotografien der mit ihnen verbundenen Menschen, die ein lebendiges Bild des früheren Burglebens zeichnen.

So sind Burgherr Carl Alexander oder Kaiser Wilhelm II. bei seinen fast alljährlichen Besuchen ebenso zu sehen wie Angestellte und Besucher der Wartburg. Der Betrachter der Bilder wird unter anderem Zeuge illustrer Kostümfeste des fotografierenden Burghauptmanns Hans Lucas von Cranach und kann dessen erste farbige Fotografien bestaunen, die im beginnenden 20. Jahrhundert für Furore sorgten.

Aber Vorsicht! Nicht immer ist alles, wie es auf den ersten Blick scheint! Wie im Titel angedeutet, gilt es für damalige ebenso wie für heutige Fotografien stets die Objektivität und „Wahrheit“ der Aufnahmen zu hinterfragen.